Seit ihrem Debüt „Yaşamak“ 2011 ist die in Berlin geborene Deutschtürkin in der internationalen Jazzszene eine feste Größe.
Der Baum und der Wald. Dass Jazz eine internationale Sprache ist, ist eine Binsenweisheit. Doch wenn man das Debüt-Album der Berliner Sängerin Defne Şahin hört, merkt man erst, was diese Binse alles beinhalten kann. Yaşamak leuchtet.
…im heimischen A-Trane war’s rappelvoll. Yaşamak dürfte der Beginn einer Erfolgskarriere sein.
Katrin Wilke, Deutsche WelleDefne Şahin mausert sich also ganz offenbar nicht nur zu einer neuen, interessanten Stimme im weltgewandten Jazz, made in Germany; sie baut zudem ihr ganz eigenes „europäisches Haus“, wird zu einer Art Vermittlerin zwischen Deutschland und der Türkei, wenn nicht gar dem Rest der Welt.
Hans Hielscher, 24.12.11, Spiegel OnlineEs muss nicht immer Englisch sein: Sängerinnen mit persischen, türkischen und albanischen Wurzeln beleben die deutsche Jazzszene mit den Klang- und Sprachwelten ihrer Vorfahren.
… Şahin singt die Gedichte von Hikmet in der Originalsprache (Übersetzungen liefert das Beiheft). Und das geht gut. „Türkisch“, findet das Fachblatt „Jazz Podium“, habe „durchaus als Sprache für modernen Jazz einen Platz“.
Carina Prange, JazzdimensionsDie Reife von „Yaşamak” verblüfft, weil es sich eben nicht um das zehnte Werk einer etablierten, allseits präsenten Interpretin handelt, sondern um das sehr selbstsichere Debüt einer jungen Künstlerin. …
Defne Şahin ist in Berlin und Istanbul zuhause – und auch ihre Musik umfasst gleichermaßen Orient und Okzident, als wäre dies das Normalste von der Welt.
Defne Şahin befreit sich und ihr Trio von einer allzu engen Bindung an das Liedschema und lässt die Worte fliegen.
Philipp Lichterbeck, TagesspiegelAn einer Stelle des Albums hat Şahin eine Originalrezitation von Nâzım Hikmet untergebracht: „Bir yolculuk üstüne“ – „Über eine Reise“, nennt sich das Gedicht: „Wir öffnen die Türen. Wir schließen die Türen. Wir gehen durch die Türen hindurch.“ Defne Şahin sagt: „Ich bin keine Deutsche, ich bin keine Türkin, ich bin Berlinerin. Und ich spiele Jazz.“
Sie versteht sich auf leichtfüßige Bossa Nova-Rhythmik und auf komplexe östliche Taktarten, die hiesigen Hörgewohnheiten nicht unbedingt entsprechen. Beides passt bestens zu Hikmets fein gesponnener Lyrik. …Dieser Abend war ein Höhepunkt der Reihe „female Jazz“.
Uli Lemke, Jazz thingSie pendelt für ihr neues Projekt zwischen Berlin und Istanbul; sie komponiert moderne Songs, die von jazzigen Elementen und türkischer Musik zugleich geprägt sind. Die sprachgewaltige Poesie des großen türkischen Dichters Nȃzım Hikmet hat Defne Şahin seit ihrer Kindheit beeindruckt und begleitet. Nun stellt die junge Berlinerin türkischer Herkunft ihr erstes Album vor: Eine Hommage an Hikmet, die zu Recht in unsere Reihe gehört.“
„ Die einfache Sprache Hikmets, seine starken Metaphern, die ohne Reime auskommen und vom klangvollen Rhythmus der türkischen Sprache getragen werden, setzt Defne Şahin um in selbstbewusste Töne, die mit Stilmitteln von Fusion bis Balladeskem arbeiten, mit mediterranen und bluesigen Elementen spielen, brasilianische Leichtigkeit mit türkischen Ornamenten kreuzen.”
Fulya Canşen, NtvmsnbcDie junge Jazzsängerin Defne Sahin baut mit ihrer Musik eine Brücke zwischen Deutschland und der Türkei.
Das war ein wunderbares Konzert. Ich genieße zu sehen und zu hören wie Defne als Musikerin, Performerin und Künstlerin wächst. Ihr ehrlicher Gesang und die geschickte Musik werden von ihren Musikern gekonnt begleitet. Wie die Galionsfigur auf einem Magischen Schiff leitet Defne sie durch dunkle Gewässer…
Als Defne nach Barcelona kam, wusste ich sofort, dass ich einer sehr kreativen Person mit dem „gewissen Etwas“ begegnet war.